Frühjahrsputz bei der Traditionsbahn Radebeul

von Lukas Kuntzsch

Vorbereitungen für die nächsten Fahrten angelaufen

In mehreren Arbeitseinsätzen bereiteten unsere Vereinsmitglieder die Dampflokomotiven und Personenwagen auf die anstehenden Osterfahrten vor.

 

Im Heizhaus Radeburg arbeitete die Dampflokbrigade an den beiden Maschinen 99 539 und 99 586. Vor allem die 1899 gebaute 99 539 stand im Mittelpunkt der Arbeiten, hier wurde nach 7 Einsatzjahren die letzte Verlängerung der Kesselfrist durchgeführt. Am Osterwochenende sollen beide Lokomotiven gemeinsam im Einsatz zu erleben sein.

 

Am 29. März verließen die betriebsfähigen Wagen des Traditionszuges ihr Winterquartier in der Halle des TSW. Wir bedanken uns für die Möglichkeit, die historisch wertvollen Holzwagen witterungsgeschützt unterstellen zu können.

Da unsere Rangierlok "Lisa" noch zur Hauptuntersuchung in Marienberg weilt, half uns wieder die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft mit der L45H-358 aus.

 

 

Noch stehen die Wagen in der Kalthalle des TSW, verteilt auf vier Gleise. (C) TRR

 

 

In Kürze wird die Rangierlok die ersten beiden Wagen auf die Gleise der Lößnitzgrundbahn überführen. Aufgrund des kurzen Ausziehgleises in der Anlage können maximal zwei Wagen mit einer Fahrt Überführt werden. Insgesamt pendelt die Diesellok vier Mal zwischen Bahnhof und der Anschlussbahn. (C) TRR

 

 

Als erstes sind Gepäckwagen K 1753 (Baujahr 1926) und Traglastenwagen K 1111 (Baujahr 1922, Leihgabe der Zittauer Schmalspurbahn) wieder auf den Bahnhofsgleisen angekommen. Die beiden Wagen sind im Traditionszug die einzigen mit einer Dampfheizung und müssen deshalb direkt hinter der Lokomotive in den Zug eingereiht werden. Alle anderen Wagen werden per Kanonenofen beheizt. (C) TRR

 

 

Nebenbei erfolgt schon die Zugbildung für die nächsten Fahrten. Damit alle Wagen in der richtigen Reihenfolge den Bahnhof erreichen, wird der grüne Oberlichtwagen 286K (Baujahr 1899) auf dem Zwischenstück vor dem Bahnübergang abgestellt. (C) TRR

 

 

Große Lok, kleiner Wagen. Der Zweiachser 235K der IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff ist mit dem Baujahr 1894 der älteste Personenwagen im Radebeuler Traditionszug. (C) TRR

 

 

 

Vor der Kulisse der Wohnhäuser der Radebeuler Sidonienstraße werden die Wagen nacheinander sortiert. (C) TRR

 

 

Die ersten Knospen künden schon vom Frühling. Wir hoffen auf schönstes Wetter am Osterwochenende. (C) TRR

 

 

Aufgereiht auf Gleis 5 zeigt der Radebeuler Traditionszug, was Reisekultur Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutete. (C) TRR

 

 

Auf dem Bahnhof Radebeul Ost sind zahlreiche Exponate aus der Geschichte der Eisenbahn ausgestellt, die gelegentlich etwas Pflege benötigen.

 

 

Die ersten Eisenbahnzüge verkehrten im Zeitabstand, also nach im Fahrplan festgelegten Sicherheitsabständen. Verspätungen oder Sonderzüge brachten dieses System durcheinander. Ein erstes System, um die Züge zwischen den Stationen zu melden, stellten die sogenannten Läutewerke dar. Festgelegte Tonfolgen signalisierten den Eisenbahnern auf einem Bahnhof das Nahen eines Zuges aus einer bestimmten Richtung, damit konnten Sie rechtzeitig den Einfahrweg sichern. Ein solches Exemplar aus dem Haus Siemens & Halske ist auf dem Bahnhof Radebeul Ost ausgestellt. (C) TRR

 

 

(C) TRR

 

 

Bis 1907 wurden solche Läutewerke gefertigt. Heute dient unser Exemplar als Fotomotiv neben dem Bahnsteig. Damit es langfristig ansehnlich bleibt, versahen Vereinsmitglieder es bei einem Arbeitseinsatz mit einer Schicht Rostschutzgrund. Nachdem der getrocknet ist, folgt der eigentliche Farbanstrich in Hellgrau. (C) TRR

 

 

Zum Transport von Gleisbaumaterial auf Baustellen gab es auf den Sächsischen Schmalspurbahnen schon immer einfache Loren. Zwei Stück sind auf Gleis 5 ausgestellt. Eine der beiden erhielt nun eine optische Auffrischung. Es folgt noch eine letzte Schicht Schwarz auf den Metallteilen. (C) TRR

 

 

Heute können Fahrgäste sehr einfach über elektronische Informationssysteme mit Angaben zu verkehrenden Zügen, deren Ziel und Verspätungen versorgt werden. Im 20. Jahrhundert waren diese Möglichkeiten noch sehr begrenzt, deshalb kamen sogenannte Fahrtrichtungsanzeiger zum Einsatz. Auf ausklappbaren Blechtafeln waren die möglichen Ziele aufgeführt, die passenden wurden durch einen diensthabenden Beamten ausgeklappt. Im Traditionsbetrieb kommt auf dem Bahnhof Radebeul Ost noch ein solcher zum Einsatz. Nach vielen Jahren der Witterung und einem Vandalismusschaden bestand hier Handlungsbedarf. (C) TRR

 

 

Bei schönstem Frühlingswetter wird bis in den Abend hinein gearbeitet. (C) TRR

 

 

 

Unsere nächsten Fahrten sind:

Osterhasenexpress vom 16. bis 18. April

Sonderfahrten zum VVO-Entdeckertag am 22. April (SDG-Tarif)

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