Ausflugsziele an der Strecke
Wegen seiner günstigen klimatischen Lage war der Wein- und Villenort Radebeul schon Ende des 19. Jahrhunderts als sächsisches Nizza bekannt. 1924 erhielten die benachbarten Gemeinden Radebeul und Kötzschenbroda, in die schon mehrere Dörfer zwischen Elbe und dem nördlichen Hochland eingemeindet worden waren, das Stadtrecht. Beide schlossen sich 1935 zur Stadt Radebeul zusammen.
Der wohl berühmteste Radebeuler war der Schriftsteller Karl May. In seinem Wohnhaus erinnert heute das Karl-May-Museum an sein Schaffen und vor allem an das Leben der amerikanischen Ureinwohner, den Indianern. Die alljährlichen Karl-May-Feste ziehen tausende Besucher in ihren Bann.
Kurzentschlossene Besucher finden in der Tourist-Information in der Hauptstraße 12 unweit des Bahnhofs Radebeul Ost Beratung.
Der Bahnhof Radebeul Ost in der Nähe des Rathauses ist Ausgangspunkt des Lößnitzdackels.
Das Gasthaus Weißes Roß entstand bereits 1788 an der Poststraße nach Meißen. Seit 1884 führt die Schmalspurbahn fast vor der Tür vorbei. Der nach der Gaststätte benannte Haltepunkt vermittelt vor allem den Übergang zur Straßenbahn von und nach Dresden und Coswig/Weinböhla. Noch heute befindet sich hier am Schnittpunkt mehrerer Straßen eine sehr seltene Kreuzung beider Bahnen. Nur wenige Schritte entfernt steht das Stammhaus der Landesbühnen Sachsen.
Im Empfangsgebäude des Hp Weißes Roß befindet sich eine Fahrkartenagentur mit Imbiss- und Souvenirverkauf.
Gleich hinter dem Haltepunkt Weißes Roß fährt unsere Schmalspurbahn an einer noch kleineren Eisenbahn vorbei: Seit 1992 läßt hier an einigen Tagen in den Sommermonaten der Minibahnclub Dresden e.V. seine Züge in der Spurweite 5" im Maßstab 1:11 auf einem Rundkurs fahren. Neben vorbildgerechten Modellen kommen auch Wagen zum Einsatz, auf denen die Besucher durch den Garten an der Jägermühle mitfahren können.
Ein beliebtes Gasthaus in unmittelbarer Nähe ist die Lößnitztalschänke.
Auf seinem weiteren Weg aus dem Radebeuler Stadtgebiet hinein in den Lößnitzgrund durchfährt der Lößnitzdackel die Radebeuler Weinberge. Schon seit vielen Jahrhunderten wird an den südgerichteten Elbhängen zwischen Radebeul und Meißen Wein angebaut. Besonders im 17. und 18. Jahrhundert entstanden zahlreiche Weinberghäuser, Weingüter und historische Bauten wie Schloss Wackerbarth, Hoflößnitz oder das Spitzhaus. Um 1885 wütete die Reblaus, so dass erst 1907 wieder neue Rebstöcke gesetzt werden konnten. Seit einigen Jahren gehören die Radebeuler Weinfeste zu den Höhepunkten des Herbstes.
Im nur wenige Kilometer langen Lößnitzgrund führt die Schmalspurbahn aus dem Elbtal heraus. In romatischer Landschaft schlängelt sich der Lößnitzdackel neben dem gleichnamigen Bach und einem Wanderweg bergwärts und wird so zum Grundwurm. Seit mindestens 1550 klapperten bis zu sechs Mühlen im Tal. Schon 1896 entstand gleich neben der Schmalspurbahn ein Elektrizitätswerk. Auch ein Steinbruch veränderte das Landschaftsbild.
Am Haltepunkt Lößnitzgrund lud seit 1882 in der »Meierei« eine beliebte Ausflugsgaststätte zur Rast ein - 1976 schloss sie leider. Inzwischen wird begonnen das Gelände wieder neu zu bewirtschaften. Ein Café mit Imbiss und Sommer-Biergarten hat bereits wieder geöffnet.
Wenige hundert Meter weiter eröffnete der Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz im Jahre 1905 das erste Licht-Luft-Bad Deutschlands, das als Bilz-Bad heute seinen Namen trägt. Die historische Undosa-Wellenmaschine arbeitet hier seit 1912 und treibt noch immer das Wellenbad an.
Immer empfehlenswert ist eine Wanderung durch die malerische Landschaft des Lößnitzgrundes, etwa entlang des Bilz-Rundweges oder auf dem Karl-May-Pfad.
Das markanteste Bauwerk der Schmalspurbahn ist der Dippelsdorfer Damm. Um die Bahn auf dem kürzesten Weg von der Station Dippelsdorf (heute Friedewald Bad) nach Eisenberg-Moritzburg führen zu können, wurde ein 210 m langer Damm mit zwei kleinen Stahlträgerbrücken durch den Dippelsdorfer Teich geschüttet. Er ist mit 185,35 m über NN der höchste Punkt der Strecke. Der durch Niederschlagswasser gefüllte Teich liegt auf der Wasserscheide zwischen Elbe und Röder, er speist nach Süden den Lößnitzbach und die Promnitz in nördliche Richtung.
Direkt am Dippelsdorfer Teich gelegen befindet sich der Ferienpark Bad Sonnenland sowie das für Veranstaltungen buchbare Rote Haus.
War der Dippelsdorfer Teich in früheren Zeiten ein beliebter Badesee, hat die Wasserqualität in den letzten Jahren stark nachgelassen. Regelmäßiger Befall mit Blaualgen sollte alle Besucher zu großer Vorsicht mahnen!
Die Gemeinde Moritzburg erhielt erst 1934 diesen Namen, zuvor hieß das Bauerndorf aus dem 12. Jahrhundert »Eisenberg«. Vom Kurfürsten erhielt es 1675 das Marktrecht. Nach dem Ausbau des Schlosses Moritzburg entstand ab 1727 eine planmäßige Siedlung für das Schlosspersonal und Handwerker beiderseits der Schlossallee.
In der Nähe des Schlosses befindet sich das Sächsische Landesgestüt, das alljährlich im Herbst die weitbekannten Hengstparaden ausrichtet.
Viele der Teiche rings um Moritzburg werden seit Jahrhunderten zur Fischzucht genutzt. Im Oktober werden sie im Rahmen des Moritzburger Fisch- und Waldfestes beim "Moritzburger Fischzug" abgefischt.
In der Nähe des Moritzburger Bahnhofes ist eine größere Anzahl von Gasthäusern und Restaurants zu finden, u.a. das Radl-Eck oder Adams Gasthof.
Jede Menge weiterer Informationen zu Kultur und Tourismus rund um Moritzburg hält die Kulturlandschaft Moritzburg bereit.
Direkt im Bahnhofsgebäude Moritzburg befindet sich das Kundenzentrum der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft, wo es Fahrkarten, Souvenire und Informationen zu erhalten gibt, sowie ein Imbiss.
Seit 1546 diente das heutige Schloss Moritzburg dem sächsischen Fürstenhaus und seinen Gästen als Jagdhaus. Seine heutige Form mit Park und Teich erhielt es um 1730 durch August den Starken und seinen bekannten Baumeister Pöppelmann. Der erste Kurfürst-König ließ auch die breite und über mehrere Kilometer schnurgerade verlaufende Allee nach Dresden anlegen. Neben der ständigen Ausstellung des Schlossmuseums mit der Geweihsammlung, dem Lapidarium und der Ausstellung zur Baugeschichte des Schlosses finden mehrfach im Jahr Sonderausstellungen zu speziellen Themen sowie Konzerte statt. Bekannt ist das Schloss weiterhin durch den Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", der unter anderem hier und in der Umgebung 1972/73 gedreht wurde.
Bis zu seiner Teilung um 1920 war der Großteich mit 87 Hektar das größte Gewässer der einst 50 königlichen Teiche bei Moritzburg, die seit etwa 1500 angestaut wurden. Ende des 18. Jahrhunderts fanden an den Dardanellen zur Belustigung des Kurfürsten und seines Hofes Seeschlachten mit nachgebauten Schiffen statt. Als Kulisse entstand ein Hafen mit dem wohl einzigen Leuchtturm Sachsens.
Unmittelbar am östlichen Ufer führt die Schmalspurbahn entlang. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees befindet sich das Moritzburger Wildgehege, das Fasanenschlösschen und die historische Churfuerstliche Waldschaenke. Die Haltepunkte Cunnertswalde und Bärnsdorf bieten sich für eine Wanderung um den Großteich und in Richtung Moritzburg an.
Zwischen Bärnsdorf und Radeburg weitet sich die Landschaft. Das Tal der Promnitz wird von hügeligen Weiden, Wiesen und Feldern umgeben, durchsetzt durch kleinere Laubbaumbestände.
Eine in Berbisdorf gefundene Plattenfibel aus der Bronzezeit befindet sich heute im Britischen Museum in London. Noch im Ort aber steht ein Schloss, das auf eine Wasserburg des frühen Mittelalters zurückgeht.
Nach langem Leerstands des Schlosses ist seit 2016 ein kleines Café in ein Nebengebäude eingezogen und lädt zum Besuch ein.
Das Städtchen Radeburg an der Röder ist weithin bekannt als Hochburg des Karnevals. Seit vier Jahrzehnten lockt der Ruf: »Rabu Helau!« tausende Narren und Besucher zum großen Karnevalsumzug.
Weniger bekannt ist, dass einer der »originalsten« Berliner, der Zeichner Heinrich Zille, hier 1854 das Licht der Welt erblickte. Das kleine Heimatmuseum ist ihm gewidmet.
Seit Anfang 2019 öffnet das Heimatmuseum nach Sanierung und Umbau mit einer neuen Ausstellung. Öffnungszeiten und Besucherinformationen finden Sie auf der Museumswebseite.
Während des Aufenthalts in Radeburg empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang durch den Stadtpark hin zum Marktplatz der Kleinstadt. Dort findet man auch gute Einkehrmöglichkeiten, etwa die traditionsreiche Gaststätte "Zum Hirsch".
Weiterhin finden regelmäßig Veranstaltungen im Güterboden des Bahnhofs Radeburg statt, die vom Kulturbahnhof Radeburg organisiert werden.